Zwangsversteigerungen – ein Indikator für die Konjunktur?

Viele Jahre lang, ist die Zahl der Zwangsversteigerungen stetig gesunken. Der Grund war überwiegend dem historisch niedrigen Zinsniveau geschuldet. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Zinsen sind zwischenzeitlich deutlich angestiegen, womit sich die Kredite für jene, deren Zinsbindung in der kommenden Zeit ausläuft rasant verteuern werden. Wegen der hohen Inflation, ist auf absehbare Zeit eine Umkehr dieser Zinsentwicklung nicht zu erwarten – im Gegenteil, ein weiterer Anstieg der Leitzinsen ist wohl eher wahrscheinlich.

Auch wenn zurzeit der Anstieg an Zwangsversteigerungen noch gering ausfällt, sollte man sich nicht täuschen lassen. Beim Zusammentreffen mehrerer ungünstiger Parameter werden Zwangsversteigerungen oft unvermeidlich, zumal dann, wenn sich die potentiellen Käufer von Immobilien am freien Markt, wegen stagnierender oder fallender Preise Zurückhaltung auferlegen, bleibt dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenden Eigentümer oft nur diese Form der Notveräußerung.

Sinkende Kaufkraft aufgrund hoher Inflation, bei stark gestiegenen Energiepreisen, können zu einem deutlichen Anstieg von Privatinsolvenzen führen und somit auch zu mehr Zwangsversteigerungen. Auch die Finanzierung vom Maßnahmen, die nach dem Gebäudeenergiegesetzes (GEG) auf die Eigentümer zukommen zählen dazu, insbesondere dann, wenn Härtefallregelungen nicht greifen. Die Gefahr von weiteren Firmeninsolvenzen sind aufgrund gestiegener Zinsen, aber auch wegen zu hoher Energiekosten zu befürchten. Ob sie nun aus Wettbewerbsgründen Deutschland verlassen oder endgültig schließen, immer sind Arbeitsplätze betroffen.

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